Beiträge zum Stichwort »NABU«

Freitag, 18. Mai 2018

Natur im Dorf - mal ganz konkret!

Am frühen Abend in der Gastwirtschaft "Die Linde" in Klein-Winternheim. Es geht um das Verschwinden von Natur. Oder genauer: Was man dagegen machen kann, pragmatisch, lösungsorientiert. Der Referent hat sich umgeschaut, z.B auch in Landschaftsplänen und in den Bebauungsplänen unseres Ortes und hat Überraschendes zu berichten.

Gekommen ist Christian Henkes, der Vorsitzende des NABU Mainz und Umgebung, des größten Naturschutzbundes in der Region, zu dessen Wirkungsbereich auch Klein-Winternheim gehört. Bei Fragen zur Natur hat das Wort des NABU Gewicht, er muss bei bedeutenden Naturschutzangelegenheiten von Gesetzes wegen angehört werden.

Eingeladen hatte den Experten die örtliche SPD. Sie treibt die Erkenntnis um, dass es ein dramatisches Insekten- und Artensterben gibt. Deshalb die drängende Frage der beiden Gemeinderatsmitglieder Kariem El-Hileissi und Monika Hoffmann, was wir, was die Gemeinde dagegen tun können?

Henkes beginnt bei der Verantwortung und den Möglichkeiten jedes Einzelnen. Die Gärten in Deutschland sind zusammengenommen um ein Vielfaches größer als alle Naturschutzgebiete zusammen. Jede Ecke, die mit heimischen Pflanzen bepflanzt wird, statt mit Exoten, ist im Regelfall ein Gewinn. Ein aus ökologischer Sicht negatives Beispiel ist ein beliebter Exot, der Kirschlorbeer, dessen Früchte von gerade mal zwei einheimischen Vogelarten gefressen werden; bei der ökologisch ungleich wertvolleren einheimischen Vogelkirsche sind es 63 Vogelarten, die deren Früchte fressen. Es gibt Listen an Hand derer man sich auch als Naturgartenanfänger informieren kann, welche Pflanzen ökologisch günstig sind. Ökologisch wertvolle Pflanzen gibt es aber selten im Baumarkt, sondern in darauf spezialisierten Gärtnereien. Die zur Zeit modischen"Schottergärten" sind in ihren Auswirkungen zutiefst naturfeindlich.

Dann ein Blick in den "Landschaftsplan". In ihm sind unser Ort und seine Umgebung genau beschrieben. Es würden Stellen mit ausgesprochen wertvollem "Halbtrocken-Rasen" ausgewiesen, so Henkes, sehr selten und mit höchstem ökologischem Potential. Der Plan beschreibe, was wo an Maßnahmen durchgeführt werden sollte. Das wird aber nicht immer umgesetzt.

Noch spannender wird es beim Blick auf existierende Bebaungspläne aus Klein-Winternheim. In denen werden z.B. Begrünungen rechtlich bindend festgeschrieben, in der Wirklichkeit finden sie sich aber nicht immer wieder, so Christian Henkes. Ein Beispiel aus Klein-Winternheim ist die steinerne Gabionen-Lärmschutzmauer des Baugebietes "Längs der Mainzer Straße". Alle fünf Meter soll hier eigentlich eine Kletterpflanze die Wand begrünen, heimische Gebüsche sollen hier stehen, schreibt der Bebauungsplan vor. Beides wurde nicht umgesetzt. Die überraschende Erkenntnis: Es gibt offenbar für einen ersten Schritt zur ökologischen Dorfverbesserung Maßnahmen, die sogar in Bauplänen zwingend vorgeschrieben sind, man muss sie nur umsetzen. Das ist zweifellos eine Sache für den Gemeinderat.

Eine lebhafte Diskussion schließt sich an, mit Hinweis auf Flächen in unserem Ort, die wegen des Insektensterbens neu mit Wiesensamen eingesät wurden, es gibt viele praktische Fragen, wo und wie Nistkästen zu bekommen und anzubringen sind. Die LOKALE AGENDA Klein-Winternheim erinnert an den Haybach und seine wünschenswerte Renaturierung.

Es ist mehr als deutlich geworden, dass uns das Thema weiter beschäftigen muss. Und jeder kann etwas tun, jeder einzelne und unsere Gemeinde auch, angefangen mit der Umsetzung der existierenden Bebauungspläne. Eine spannende Veranstaltung.

 

 

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Sonntag, 11. September 2016

Die GRÜNE BRÜCKE IN MAINZ - Kunst und Natur im Ballungsraum

Auf einer besonders umfangreichen und informativen Seite zeigen wir ein vielseitiges ökologisches "Leuchtturmprojekt" aus Mainz, die GRÜNE BRÜCKE. Sie ist die gelungene Synthese aus Kunst und Natur, der Versuch Biodiversität im Ballungsraum hinzubekommen. Spaß machen und funktionieren soll das Ganze dann auch noch. Schon 1981 wurde die vom Künstler Dieter Magnus entworfene Fußgängerbrücke in Rheinnähe gebaut; seit 2011 hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) die Pflege und Bepflanzung der Beete und Kübel  übernommen. Sehenswert.

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Mittwoch, 11. November 2015

"Warum verschenkt Herr von Boeckh sein Geld?"

Video-Portrait des ehemaligen Vorsitzenden des "NABU-Mainz und Umgebung", der für seine Stiftungsarbeit zur Renaturierung einer von Menschen zerstörten "Mondlandschaft" mit der höchsten NABU-Auszeichnung, der Lina-Hähnle-Medaille, geehrt wurde. Beeindruckend.

Übrigens: Wer sich an der Arbeit beteiligen möchte, kann hier mit der Rainer-von-Boeckh-stiftung und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe Kontakt aufnehmen.

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Montag, 13. April 2015

Der Baum steht auf der roten Liste, aber bei uns ist er gefunden worden: die Schwarzpappel. Ein besonderer Baum, äußerst selten ...

... und so können Sie ihn finden. 

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Sonntag, 07. Februar 2010

Info: "Das geheime Leben der Wildbienen und wie man ihnen beim Überleben helfen kann"

Auf Einladung der LOKALEN AGENDA von Klein-Winternheim ist der Naturschutzexperte Rainer Michalski vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) am 5. Februar dieses Kahres zu einem Vortrag nach Klein-Winterheim gekommen. Viele Wildbienen-Arten stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. Dabei sind sie wichtige Bestäuber und deshalb zum einen Garanten für Artenvielfalt und zum anderen Freunde der Bauern, weil sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt landwirtschaftlicher Erträge leisten.  Michalski berichtete, wie jeder mit einfachen Mitteln diese ökologisch wichtigen Tiere schützen kann und einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. Wenn Sie verhindert waren und wissen wollen, was Sie tun können:  Einige Informationen und interessante Links finden Sie hier.  Einen Artikel des Lokalanzeigers finden Sie auf unserer Presseseite unter Febraur 2010.

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