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Besuch aus Muizon Mai 2018

Das Beisammensein rund um das Konzert

Sicher, unbestritten war das Konzert der Höhepunkt des Partnerschaftstreffens, aber eben auch nicht alles. Wenn die Freunde kommen, lassen wir uns viel einfallen, um ihnen etwas zu bieten.

 Das Programm nahm von Anfang an rasant Fahrt auf, denn kaum waren die Franzosen am Samstag Mittag angekommen, da ging es im Eiltempo über den Rhein,  durch die hessische Landeshauptstadt hindurch bis zur Talstation der Nerobahn. Das hatten wir unseren Freunden bisher noch vorenthalten: Eine Fahrt mit der einzigen Bahn, die mit Wasser betrieben den Berg hinauf und hinunter rauscht. Auf dem Neroberg bekamen wir zweisprachig den Blick auf die Stadt und noch einiges mehr erläutert, natürlich auch das Innere und Äußere der Russischen Kapelle, ebenso einzigartig wie die Bahn. Und da kulturelle Genüsse zwar Herz und Seele erfüllen, der Magen dabei aber leer wird, hatten Mitglieder des nimmermüden Partnerschaftsausschusses Kaffee und Kuchen den Berg hinauf geschleppt, mit denen man sich bei Sonnenschein und schöner Aussicht (das muss man ja Wiesbaden lassen, wenn auch nur ungern!) restaurierte. Danach haben sich noch manche Teilnehmer die Stadt angesehen, andere fuhren heim, um sich vor den Konzert noch ein wenig auszuruhen. Das war auch gut so, denn das Konzert forderte den ganzen Zuhörer und seine Begeisterung!

Am Sonntag sind wir erst einmal ein bisschen Trittbrett gefahren beim Turnverein Klein-Winternheim. Genau genommen: Trittbrett gelaufen, denn wir haben uns dem von ihnen für diesen Sonntag angebotenem Programm angeschlossen und sind auf dem Panoramaweg lustgewandelt, auf dem in nicht allzu großen Abständen die Klein-Winternheimer Winzer ihre Weine anboten. Auch das wieder bei schönstem Sonnenschein. Da wundert es nicht, dass alle – Deutsche und Franzosen – aufgeräumt und bester Laune gegen 13.00 Uhr am Lebendigen Museum zum gemeinsamen Mittagessen eintrafen.

Zum Aperitif gab es nicht nur guten Winzersekt, sondern auch noch ein paar Reden, das muss sein und dient der Kommunikation. So begrüßte die Ortsbürgermeisterin, Frau Granold, alle Gäste, leider aber nicht ihren Kollegen aus Muizon. Der hatte aufgrund eines folgenreichen Sturzes im auf Glatteis bereits im Februar zu Hause bleiben müssen und unsere Genesungswünsche für sein gebrochenes Bein konnten ihn nur per Handy erreichen.

Diese letzten gemeinsamen Stunden vor der Heimreise sind jedes Jahr wieder ein Fest: Bei Speis und Trank sitzt am Sonntag die gesamte Partnerschafts-Community beisammen, alle reden miteinander,  alle erleben sich gemeinsam, sehen, wie lebendig ihre Freundschaft ist, feiern  und freuen sich ihrer Verbundenheit. So sieht Europa aus, so freundlich, so frei und so grenzenlos!

Marie-Luise Taube


Die Champs–Élysées am Haybach

Die französische, die deutsche und die blaue Europa-Fahne mit den zwölf goldenen Sternen prägten den festlich geschmückten Saal der Haybach-Halle, in den der Partnerschaftsausschuss zum 37. Treffen die Klein-Winternheimer Bürgerinnen und Bürger mit ihren Freunden aus Muizon (Champagne) zu einem Konzert eingeladen hatte. Im ersten Teil des Abends bot der Musikverein Klein-Winternheim (Leitung: Ates Yilmaz) eine Mischung mitreißender Melodien mit Rhythmen von Amerika über Europa bis in den Kaukasus. Hervorzuheben ist die Darbietung des  „Saxpack“, bei dem der junge Solist Leon Frohnweiler in brillanter Manier dem Alt- wie dem Sopransaxophon halsbrecherische Tonfolgen zu entlocken verstand. Schwerpunkt des Programms aber war, wie das Motto des Abends „Die Champs – Élysées am Haybach“ versprochen hatte, Frankreich und seine wunderbaren Chansons. Als special guest konnte Werner Eckert, der munter zweisprachig durch das Programm führte, Kathrin Finja Meier begrüßen, die mit feiner Stimme und intensivem Ausdruck „La vie en Rose“ und natürlich „Aux Champs-Élysées“  zu Gehör brachte, ein Titel, der das Publikum mitriss und wie selbstverständlich zum Mitsingen animierte.

Danach überließ das große Orchester des Musikvereins der Bigband unter der Leitung von Stefan Scriba die Bühne. Wer kennt sie nicht, die Ohrwürmer:  Glenn Millers „Pennsylvania 6-5000“, „Summertime“ von Gershwin oder Liza Minellis fetzige Hymne auf „New York“, bei denen niemand im Saale Hände und Füße stille halten konnte, weil die Rhythmen einfach ins Blut gehen. Zum vollkommenen Glück fehlte nur noch ein erneuter Auftritt von Kathrin Finja Meier, die vor allem mit dem Wohlfühl-Evergreen „Feeling good“, aber auch mit  dem Titel „Somewhere“ aus der Westside-Story bei den Zuhörern für Gänsehaut sorgte. Beide Songs verlangen nicht nur beachtliche stimmliche Fertigkeiten, sondern vor allem Einfühlung, Intensität im Ausdruck und ein hohes Maß an Identifikation mit der textlichen Aussage. Unnötig zu sagen, dass die junge Sängerin damit bestens aufwarten konnte. So endete ein wunderbarer Abend mit stehenden Ovationen, fröhlichem deutsch-französisch-europäischem Fähnchenschwenken und dem Wunsch nach einer Zugabe. Was konnte das anders sein als noch einmal „Aux  Champs – Élysées“, Joe Dassins Dauerbrenner, der längst so etwas wie die heimliche Nationalhymne Frankreichs geworden ist. Die Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses Klein-Winternheim, Marie-Luise Taube, dankte den beiden kurzfristig für den verhinderten Chef des Musikvereins, Konrad Meier, eingesprungenen Dirigenten und den Musikern und Solisten des Abends und rief dazu auf, in Zeiten wachsender Europaskepsis die deutsch-französische Freundschaft weiter zu pflegen und sich damit auch für ein einiges Europa stark zu machen.

27.05.2018 W.T.

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Klein-Winternheim - Muizon

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Stephanie Eckert
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