Zum Hauptinhalt springen

Warum ist es am Rhein so schön?

Partnerschaftstreffen am 27./28. September 2014: Muizoner Bürger zu Besuch in Klein-Winternheim

Es war ein herrlicher Spätsommertag, als unsere Muizoner Freunde hierher  nach Klein-Winternheim kamen, wie geschaffen für einen lieben Besuch, aber auch für das Programm, das der Partnerschaftsausschuss für alle, Deutsche und Franzosen,  vorbereitet hatte.

Ein lohnenswerter Ausflug führte alle auf die andere Rheinseite nach  Rüdesheim, von dort aus mit der Seilbahn hoch zum Niederwalddenkmal, dann ging es weiter zu Fuß durch den Wald zur Bergstation des Lifts, der uns in atemberaubender Talfahrt hinunter nach  Assmannshausen brachte. Am Rheinufer bestiegen wir ein Schiff, das gemächlich zurück nach Rüdesheim fuhr.

Diese Kurzfassung kann die frohe und ausgelassene Stimmung nicht einfangen, die während des gesamten Ausflugs herrschte, die Spannung, bis wir endlich alle in den kleinen Kabinen der Seilbahn in Rüdesheim verstaut waren, die im wahrsten Sinn des Wortes  abgehobene Stimmung, als wir hoch über den Weinbergen schwebten und das Erstaunen über die an diesem hellen Tage besonders klare Aussicht über den Rhein oben am Fuße des Niederwalddenkmals. Die monumentale Germania weckte natürlich das Interesse unserer Gäste und sie erfuhren, dass dieses Denkmal, errichtet für den Sieg der Deutschen im deutsch-französischen Krieg von 1870/71,  ein Teil unserer gemeinsamen Vergangenheit ist; eigentlich schon fast pittoresk, dieser letzte Sieg der Deutschen vor mehr als einhundertvierzig Jahren.

Als der dann folgende  Spaziergang im Wald  sich zu dehnen begann, packten die deutschen Gastgeber  am Aussichtspunkt Rossel  ihre Rucksäcke aus: leckere Kuchen und Getränke kamen zum Vorschein und alle schmausten vergnügt im Anblick des atemberaubend schönen Rheintals. Die Talfahrt nach Assmannshausen und die Fahrt mit dem Schiffchen waren weitere Attraktionen im langsam sich neigenden Sonnenlicht.

Falls nun jemand geglaubt hätte, dass das alles nicht mehr zu toppen gewesen wäre, so irrt der: Der Abend war der Gemütlichkeit und den leiblichen Genüssen gewidmet und beides kam im Magdalenenhof oberhalb von Rüdesheim voll zu seinem  Recht: da musste keiner  hinterher hungrig und durstig in die Nacht hinaus.

Wir wissen jetzt genau, warum es am Rhein so schön ist: weil  Deutsche und Franzosen dort so wunderbar gemeinsam feiern und sich amüsieren können, auch angesichts der Zeugnisse einer kriegerischen Vergangenheit.

Das Programm am Sonntag bot einen Mix aus Interessantem und Angenehmen: Nach einer Exkursion in Mainz auf den Spuren der deutsch-französischen  Vergangenheit waren alle Teilnehmer zum gemeinsamen Mittagessen mit Aperitif und Begrüßung durch die Ortsbürgermeisterin Frau Granold ins Lebendige Museum geladen. Diesen schönen Raum sahen die Franzosen zum ersten Mal und waren sehr beeindruckt.

Leider steht der Sonntag aber immer unter dem Schatten des sich nahenden  Abschieds und dieses Mal eines zweifachen, dazu eines besonderen: Alain Vecten, der Präsident des Muizoner  Comité de jumelage, sagte diesem Amt Ade, allerdings nicht der Partnerschaft. Er hatte ein besonderes Abschiedsgeschenk mitgebracht: die eiserne Schatulle  eines deutschen Soldaten aus dem ersten Weltkrieg mit einigen Andenken darin, die jetzt im Klein-Winternheimer Heimatmuseum steht.

Beim zweiten Abschied fließen traditionell ein paarTränen, wenn unsere Freunde in den Bus steigen und davonfahren: aber es ist doch nur ein Adieu bis zum nächsten Jahr!

Marie-Luise Taube

Suchformular

Anregungen, Fragen

Partnerschaft
Klein-Winternheim - Muizon

Kontakt:
Stephanie Eckert
stephanie.eckert@klein-winternheim.de