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Das NATURDENKMAL mitten in UNSEREM DORF:

"Linden am Bahnhof Klein-Winternheim"


Das hat nicht jede Ortsgemeinde, ein amtlich bestätigtes "Naturdenkmal". Im Jahre 1989 wurde die eindrucksvolle Reihe von Linden am Klein-Winternheimer Bahnhof durch eine Rechtsverordnung dazu ernannt. In der Rechtsverordnung heißt es voller Wertschätzung für die Baumanlage:

"Schutzzweck ist die Erhaltung der Bäume als Einzelschöpfung der Natur, deren besonderer Schutz wegen ihres Alters, ihrer Schönheit, ihrer Größe und des das Ortsbild von Klein-Winternheim prägenden Charakters erforderlich ist."

Die Drohnenaufnahme zeigt die Bäume mit einem kleinen rötlichen Schimmer am Herbstanfang.

"Linden haben in Deutschland eine lange Tradition", schreibt der Baumexperte Franz Böhres in seinem Buch "Bäume in Rheinhessen", in dem er mit Symphatie von der nicht immer ganz spannungsfreien Beziehung der Rheinhessen zu "ihren" Bäumen erzählt. Zu unserem Dorf schreibt er: "Die Lindenallee am Klein-Winternheimer Bahnhof ... folgte der Tradition vieler rheinhessischer Dorfbahnhöfe: Man kam an oder fuhr weg und das erste oder letzte, das man sah, war diese herrliche Reihe mächtiger Linden. Noch heute kann man diese alten Baumveteranen bestaunen". Dann klingt ein spürbares Bedauern durch, wenn er fortfährt: "Moderne Reihenhäuser aber verwehren den Weg unter den Linden."

Wann und zu welchem Anlass die Bäume gepflanzt worden sind, dazu gibt es keine Quelle, sagt der Dorfchronist Franz-Josef Becker. Der Bahnhof sei 1871 eingeweiht worden. Wurden die Bäume da gepflanzt? Experte Böhres meint zu der Frage nach dem Alter der Linden: "Schwer zu sagen. Das hängt von den lokalen Boden- und Wachstumsbedingungen ab." Aber er verweist auf eine grobe Faustformel: "Circa 2 cm Stammumfang pro Jahr." Wir messen und stellen fest, dass der dickste zugängliche Baum  einen Umfang von etwas über 3 Metern hat, die anderen in Reichweite liegen eher bei 2 Metern. Das wären 100 bis 150 Jahre ...

Dorfchronist Becker berichtet noch, es habe in jüngerer Zeit durchaus Pläne gegeben, neben den Linden einen kleinen Park anzulegen, "Unter den Linden" sozusagen, aber am Ende wurde gebaut. Heute stehen die meisten Linden auf einem für den Publikumsverkehr unzugänglichen schmalen Stückchen Land, eingezwängt zwischen alter und neuer Bebauung, und mancher eilige Reisende wird die Baumreihe kaum mehr als schützenswertes Natur-Kunstwerk wahrnehmen. Deshalb hier ein virtueller Spaziergang, entlang der Baumreihe, im Frühling, bei lichtem Grün, um den ehrwürdigen Bäumen mal etwas näher zu kommen.

Und im Sommer die Lindenblüten – nicht so spektakulär vom Anblick her, aber eine reichhaltige Nahrung für Insekten und als Heilmittel seit alters geschätzt.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Rainer von Boeckh vom "NABU Mainz und Umgebung" ergänzt noch: "Die Bäume in Klein-Winternheim sind genau genommen von ihrem Alter her immer noch Teenager." Linden könnten nämlich über 900 Jahre alt werden. Boeckh zitiert einen Spruch zu den Altersphasen des Baumes: „Vom Wachstum der Linde wird gesagt, dass sie 300 Jahre komme, 300 Jahre stehe und 300 Jahre vergehe". Nach circa 150 Jahren habe die Sommerlinde ihre maximale Höhe erreicht, dann gehe sie aber weiter in die Breite. Drücken wir den Bäumen die Daumen, dass sie noch die nächsten Jahrhunderte unseren Ort schmücken und viele Passanten erfreuen können.

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