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HAYBACH-RENATURIERUNG: DER AKTUELLE PLAN


(3/2022) Es gehe darum, "einen Einklang zwischen Menschen und Natur zu schaffen", so beschreibt Doris Leininger-Rill, die erste Beigeordnete der VG Nieder-Olm, das übergreifende Ziel der geplanten Renaturierung des Haybachs. In einer Sitzung des Klein-Winternheimer "Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Tourismus" hatte sie die von der VG beauftragte Vorplanung der Fachfirma Francke + Knittel vorgestellt und erläutert. Auf 33 Folien wird in der Präsentation der aktuelle Gewässerzustand des Bachs dokumentiert und es werden die mit der VG abgestimmten Planungsziele aufgeführt.

Wir freuen uns, dass die Beigeordnete die Präsentation für unsere Homepage freigegeben hat, damit interessierte Bürgerinnen und Bürger sich hier über den aktuellen Planungsstand informieren können.

Zusätzlich beantwortet Doris Leininger-Rill, in deren Verantwortungsbereich die Renaturierung liegt, Fragen zur Vorplanung in einem Interview der Lokalen Agenda (siehe unten auf dieser Seite).
 


"Es ist wichtig, dass der Anfang gemacht ist und dass wir die Arbeit jetzt intensiv weiter betreiben!"

INTERVIEW MIT DORIS LEININGER-RILL, 1TE BEIGEORDNETE DER VG NIEDER-OLM


Was wurde bisher für die Haybach-Renaturierung erreicht?

"Wir haben erste Grundstücke erwerben können, arbeiten nun den Tausch der Grundstücke ab und bemühen uns darum, weitere Grundstücke für das Projekt gewinnen zu können. Vieles, was an Bürokratischem im Vorfeld erledigt werden musste, ist getan. Wir haben eine Vorplanung für die Renaturierung, bereiten Anträge auf Zuschüsse für die ersten Baumaßnahmen vor, um unsere Pläne zunächst zu präsentieren und dann umsetzen zu können."

Was ist eine "Vorplanung"? Wofür steht die?

"Es ist die Grundlage für die Ausführungsplanung. Sie spiegelt unsere Ideen und Ziele als Auftraggeber wider: Wir wollen einen Einklang zwischen Mensch und Natur schaffen, Strukturen, die gut für beide sind."

In der Vorplanung wird eine "Maximalvariante" vorgestellt, die den ganzen Haybach zwischen Klein-Winternheim und der L 401 betrifft. Was bedeutet das?

"So eine Planung ist ein üblicher Weg eine Idealvorstellung für eine Renaturierung zu entwickeln, an die wir uns langfristig in der Umsetzung so weit wie möglich annähern wollen. Das geht nur, wenn wir weiteres Gelände dafür bekommen können. Hier ist es wichtig, den Landbesitzern faire Angebote zu machen, z.B. über Landtausch."

Die Klärung des Schmutzwassers, das bei Starkregen aus der Kanalisation in den Bach "abgeschlagen" wird, bewegt viele - was sagt die Vorplanung?

"Das Wasser, das aufgrund des notwendigen Überlaufs bei starken Regenfällen in den Haybach gelangt, wird vorher ein Stück weit mechanisch gereinigt. Unsere Planung legt Wert darauf, dass dieses Wasser im weiteren Verlauf des Haybachs in Zukunft auch noch biologisch gereinigt wird. Bei den existierenden Abwassersystemen bleibt es so, dass ein Überlauf bei entsprechendem Niederschlag nicht zu vermeiden ist."

Haben die Ereignisse an der Ahr noch mal gezeigt, wie wichtig Vorhaben sind, um Wasser in der Region zu halten?

"Das ist meine Rede schon seit langem, dass Wasser da zurückgehalten bzw. genutzt werden soll, wo es anfällt. Unsere Vorfahren haben das vielleicht besser gemacht, indem sie Brunnen hatten, Regentonnen aufgestellt haben, es mehr Versickerungsmöglichkeiten gab. Wir müssen bei allen neuen baulichen Erweiterungen Vorsorge treffen, damit das Wasser auch vor Ort versickern oder langsamer ablaufen kann. Bei der Haybach-Renaturierung soll erreicht werden, dass das Gebiet bei Starkregen Wasser wie ein "Schwamm" aufsaugt und damit zurückhält."

Manche sagen: "Das dauert aber schon lange mit der Renaturierung ..."

"Es ist wichtig, dass der Anfang gemacht ist und dass wir die Arbeit jetzt intensiv weiter betreiben. Das Bewusstsein, wie wichtig so eine Renaturierung ist, hat sich in den letzten Jahren verändert. Wenn es früher vielleicht ein 'nice to have' war, ist jetzt vielen klar, dass solche Dinge unbedingt notwendig sind. Es hat sich auch das Freizeitverhalten geändert, man schätzt mehr das, was vor der Tür ist.

Lassen Sie mich noch sagen, dass ich mich sehr über das Engagement der beiden Ortsgemeinden Klein-Winternheim und Ober-Olm freue und über die langjährige Arbeit der Lokalen Agenda, ebenso ist das Verständnis und das Mitwirken der Landwirtschaft von großer Bedeutung.

Wir müssen bei der Renaturierung Geduld haben und alle gemeinsam an einem Strang ziehen und den Prozess der Renaturierung positiv begleiten, der unser Tal aufwerten wird, für den Einklang zwischen Mensch und Natur!"

Nieder-Olm, 17.3.2022



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