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HIER STAND MAL EINE SYNAGOGE ...

Das jüdische Leben in den Orten der VG Nieder-Olm

Seit Jahrhunderten lebten Menschen jüdischen Glaubens in den Orten, die heute zur Verbandsgemeinde Nieder-Olm gehören. Sie hatten hier ihre Häuser, ihre Geschäfte und ihre Synagogen. Die meisten der Gotteshäuser sind verschwunden, viele sind zerstört worden, an einige erinnern Gedenktafeln. Die meisten dieser Familien leben hier nicht mehr, sie wurden vertrieben, viele der Menschen wurden ermordet.

Der Journalist und Heimatforscher Wolfhard Klein hat sich auf die Spuren der sogenannten „Landjuden“ der Region begeben. In seinem Heimatdorf Jugenheim gibt es einen großen jüdischen Friedhof als Zeuge des früheren jüdischen Lebens. Die Grabsteine mit Namen und Daten hat er zusammen mit anderen erforscht, er hat Dokumente zu den hier bestatteten Juden aus Jugenheim und den benachbarten Orten gesammelt. Jetzt hat Wolfhard Klein zum ersten mal in dieser Form einen Überblick über das jüdische Leben auf dem Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde Nieder-Olm erarbeitet. Wir lernen einige der früherer Bewohner unserer Gemeinden kennen und einige der Häuser mit ihrer Geschichte, einer Geschichte, die nicht vergessen werden darf.



Sie haben doch dazu gehört ...

Von Wolfhard Klein

"Eines schönen Tages waren sie nicht mehr da", sagte mir eine Zeitzeugin aus einem Ort der Verbandgemeinde im Jahr 1983 in einem Radiointerview zum Thema Drittes Reich. Mit "sie" waren die Juden gemeint, die in einem der acht Orte der Verbandsgemeinde Nieder-Olm gelebt hatten. Die Verwaltungseinheit "Verbandsgemeinde Nieder-Olm" gibt es seit 50 Jahren. Verwaltungseinheiten sind veränderbare politisch definierte Einheiten. Um 1800, in der Napoleonischen Zeit, gehörten zur Verwaltungseinheit "Kanton Nieder-Olm" 18 Gemeinden, darunter Mainz-Gonsenheim, Finthen, Ebersheim, Hechtsheim, Laubenheim, Weisenau und die heutigen VG-Orte Nieder-Olm, Ober-Olm, Essenheim. Sörgenloch und Zornheim. Jugenheim und Elsheim gehörten zu den 17 Gemeinden des Kantons Ober-Ingelheim. Juden spielten mehr als 500 Jahre lang im Leben der meisten rheinhessischen Orte eine bedeutende Rolle – bis sie im Dritten Reich vertrieben oder ermordet wurden. 

Der Antisemitismus kam nicht überraschend, quasi über Nacht, und die Vertreibung der Juden aus den Rheinhessischen Orten geschah unter Mitwirkung christlicher Nachbarn. Die Realität war anders, als das in der Aussage der Zeitzeugin anklingt.


Juden in der Verbandsgemeinde

Wenn man sich ansieht, woher die Rheinhessischen Landjuden kamen und wohin sie gingen, dann wird klar, dass der Tunnelblick auf die Verbandsgemeinde nur einen winzigen Ausschnitt des jüdischen Lebens in der Region wiedergeben kann. Bereits im Mittelalter lebten in der heutigen Verbandsgemeinde einzelne Juden. Erstmals wird 1236 ein Jude aus Olmin (Nieder-Olm) erwähnt, um 1427 verklagte ein in Nieder-Olm ansässiger Jude seine Schwester vor einem Mainzer Gericht. Damals lebten Juden vor allem in den Städten. Dort wurden sie im 15. und 16. Jahrhundert vertrieben. Sie wollten sich nicht zum Christentum bekehren lassen. Die Folge waren Diffamierungen. Ihnen wurde Brunnenvergiftung vorgeworfen, Hostienschändung und Gottesmord. Die wirklichen Gründe für die Vertreibung waren wirtschaftliche Motive und Sozialneid. In der Folge wurde Juden der Zugang zu Zünften verweigert und sie durften keinen Grundbesitz haben. Ihnen blieb, wenn sie überleben wollten, als Erwerbsquelle nur Geldverleih, Pfandleihe und ambulanter Handel. Viele wurden gezwungen, nach Osteuropa auszuwandern - oder sich in Landgemeinden anzusiedeln. Dort mussten sie an die jeweiligen Herrscher neben den Steuern und zusätzlich zu den Zöllen für Handelsware Schutzgeld zahlen - und Sonderabgaben für Warentransporte. Schutzgeldzahlungen und Zahlungen für Geleit kassierte beispielsweise das Amt Alzey im Jahr 1555 von Schutzjuden aus Stadecken und Essenheim. "Juden-Zoll" musste jeder durchreisende Jude zahlen. Wer länger als 12 Stunden in einem Ort blieb, zahlte erneut. Weltliche und christliche Herrscher verdienten gut an den Juden und tolerierten deshalb ihre Ansiedlung in den meisten Orten. Im Gebiet der heutigen Verbandsgemeinde gab es nur in Elsheim und Zornheim keine Juden.

Aber auch das stimmt nicht ganz. Den Zornheimer Bürgern wurde 1574 verboten, mit Juden Geschäfte zu machen. Eine Strafe von 10 Gulden drohte beim ersten Mal, 20 Gulden beim zweiten und ein Ortsverweis, wenn jemand zum dritten Mal erwischt wurde. Ein Handelsverbot sagt aber nichts anderes, als dass es im 16. Jahrhundert auch in Zornheim Handel zwischen Christen und Juden gab. Interessant ist, dass aus dem Zornheimer Geburtsregister für das Jahr 1811 hervorgeht, dass ein Jude aus Sörgenloch, Jakob Wolf, die Geburt eines christlichen Kindes bezeugte, das seinen Vornamen bekam. Auch wenn in Zornheim keine Juden lebten, müssen die Kontakte zwischen Juden in Christen sehr intensiv und gut gewesen sein.

Aus Urkunden, in denen die Namen von Juden aus Orten der Verbandsgemeinde genannt werden, wird klar, dass hier mit jahrhundertelanger Kontinuität Juden lebten. Seit 1798 gibt es in Rheinhessen nicht nur Kirchenbücher, sondern Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden, überkonfessionelle Familienstandsregister, die in den Rathäusern geführt wurden.

Sie sind in allen Orten der Verbandsgemeinde erhalten, die für Sörgenloch allerdings erst ab 1822. Die Nieder-Olmer Urkunden sind noch nicht vollständig ausgewertet. Bisher sind 1.637 Juden erfasst, die zwischen 1798 und 1942 in der Verbandsgemeinde lebten. Essenheim hatte die meisten jüdischen Einwohner, dann folgten Jugenheim, Stadecken, Ober-Olm, Nieder-Olm und Klein-Winternheim. Elsheim und Zornheim gelten als Dörfer ohne jüdischen Bevölkerungsanteil. Auch hier sind die Register noch nicht vollständig gesichtet. Analysiert man die Wanderungsbewegung von 870 dieser jüdischen Mitbürger, die aus 185 Orten zuzogen oder dorthin fortzogen, dann gab es Zuzug aus 139 Orten und Abwanderung in 80 andere Orte. Aus 30 Orten gab es Zu- und Wegzug. Die Ortsnamen reichen von A wie Abenheim über H wie Holleschau in Böhmen bis Z wie Zimmern in Baden. Die größte Mobilität gab es in Essenheim mit 73 Zuzügen und 56 Wegzügen. Nach Mainz zogen 67 Juden aus der Verbandsgemeinde, zählt man heutige Mainzer Vororte zu Mainz, dann waren es 82 Landjuden, die dort hin gingen. Die Abwanderung in Städte wie Mainz, Wiesbaden und Frankfurt hatte vor 1933 zwei Gründe: die Hoffnung auf gute Geschäfte in den Zentren und die steigende Zahl von Übergriffen geben die jüdische Bevölkerung auf dem Land seit 1871. Während des 3. Reiches war die Mobilität nicht mehr freiwillig. 68 der Juden, die ab 1933 ihren Wohnsitz wechselten, flüchteten ins Ausland und überlebten den Nazi-Terror, 112 wurden in Konzentrationslagern ermordet. Vier Personen überlebten das KZ, eine Person, die nach 1945 als Besucher in seine Heimatgemeinde Ober-Olm zurückgekommen war, starb dort. Nicht in dieser Statistik berücksichtigt sind Familienmitglieder der aus der Verbandsgemeinde abgewanderten Jüdinnen und Juden, darunter mehrere der sieben Kinder des nach Mainz verzogenen Weinmaklers Moses Krieger und seiner Frau Friederike aus Essenheim, die in Treblinka, Riga, Piaski und Sobibor ermordet wurden.


Erinnern

In Essenheim und Nieder-Olm gibt es Stolpersteine, die an die erinnern sollen, die nicht mehr da sind, aber dazu gehört haben, und es gibt Hinweisschilder auf die Standorte oder an den Standorten ehemaliger Synagogen oder jüdischer Friedhöfe. In Ober-Olm gibt es eine Gedenktafel für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, in Klein-Winternheim einen Gedenkstein auf dem "Familie Abraham-Platz". In Jugenheim stehen auf dem alten Friedhof neben der Kirche Kreuze für die in den Weltkriegen Getöteten, nachträglich wurde dort ein Kreuz (sic!)  zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger zwischen 1933 und 1945 hinzugefügt. Im außerhalb des Ortes liegenden jüdischen Friedhof steht eine Informationstafel mit QR-Code. Im Ort sucht man vergebens Hinweise auf die jüdische Geschichte. So ist das auch in Stadecken.


Synagogen

Zumindest einige ältere Einheimische kennen die Standorte der ehemaligen Synagogen, die es bis auf Elsheim und Zornheim in den Orten der Verbandsgemeinde gab.

Das Gebäude der letzten Stadecker Synagoge existiert noch. Es wurde 1931 von der Familie verkauft, die dort seit 1840 gelebt hatte. Der Betraum befand sich im ersten Stock. Im Hof empfing die Besucher ein Davidstern im Basaltpflaster, in der Eingangshalle des Hauses ein Terrazzoboden mit farbigem Davidstern. Die Treppe, die zum Betraum führte, ist noch im Originalzustand. Auch eine Abhängekammer für Fleisch ist noch vorhanden, denn der letzte jüdische Besitzer, er hieß Heinrich Haas, war Metzger und Weinhändler. Der Rabbiner bekam für die aufgegebene Synagoge eine Abfindung von 310 Reichsmark. Das Gebäude wechselte 1954 erneut den Besitzer.

Beinahe wäre die Synagoge 1888 wegen eines geplanten Straßenbauprojekts abgerissen worden. Die Intervention von Nachbarn konnte das verhindern.

Der Standort dieser ehemaligen Synagoge in der Langgasse ist offiziell nicht bekannt. Es gab allerdings in Stadecken schon im 18. Jahrhundert eine Synagoge, die auch die Juden aus Essenheim besuchten. Weil sie das 1794 nicht mehr machten, beschwerte sich die "gehorsamste Stadecker Judenschaft" beim Oberamt in Oppenheim. (Anmerk. 1)  Durch diesen Brief ist gleichzeitig eine Essenheimer Synagoge für das 18. Jahrhundert belegt, denn die Essenheimer Juden besuchten seit diesem Zeitpunkt die illegale Synagoge in ihrem Heimatort. Seit 1857 gab es in der Klappergasse eine neue Synagoge. Jacob Lehmann, ein nach Amerika ausgewanderter Essenheimer, der dort als Händler und Plantagenbesitzer zu Wohlstand gekommen war, finanzierte den imposanten Backsteinbau. Das Gebäude wurde vor 1938 verkauft und deshalb nicht zerstört. Abgerissen wurde es 1978. Ein Film des Südwestfunks (heute SWR) aus dem Jahr 1963 lässt ahnen, wie prächtig das als Schuppen missbrauchte Gotteshaus gewesen sein muss. Aus Rechnungsbüchern der jüdischen Gemeinde geht hervor, dass es mehrere Torarollen gab, vergoldete Wandinschriften und Kronleuchter an der Gebäudedecke (Anmerk. 2). Die Screenshots aus dem SWR-Film zeigen das Gebäude , die Tafel mit der Würdigung des Spenders und den Hintereingang.

Die Jugenheimer Synagoge entstand 1833 in einem für 29 Gulden umgebauten Wohnhaus in der heutigen Hintergasse 5. Im Erdgeschoss wurde 1833 aus zwei Zimmern ein großer Raum gemacht, mit Sitzbänken, Schrank und zusätzlichen Fenstern. Das Dachgeschoss war zeitweise vermietet, die Nutzung der ersten Etage ist unbekannt. Auf dem Postkartenausschnitt stehen Kinder vor dem Gebäude. (Bild 15) Es existieren mehrere Fotos des in der Pogromnacht im November 1938 durch ein Rollkommando der SA aus Ingelheim und ca. 60 einheimische Nazis zerstörten Hauses. (Bild 16) Ein Foto der unzerstörten Synagoge liegt bisher nicht vor. Eine Hinweistafel gibt es weder am Haus noch im Ort.

Das Gebäude der Synagoge in Ober-Olm in der Oberen Bitzer Str. 19 existiert noch. Das Haus wird heute als Wohngebäude genutzt. Der Betraum war in der oberen Etage, im Erdgeschoss gab es eine Zweiraumwohnung, im Keller eine Mikwe. Zur Gemeinde zählten auch die Juden aus Klein-Winternheim, die Familie Abraham, die aus Ober-Olm stammte. Das Haus diente seit 1881 der seit diesem Zeitpunkt eigenständigen jüdischen Gemeinde Ober-Olm als Synagoge. Vorher besuchten die Juden aus Ober-Olm die Synagoge in Essenheim. Durch Ober-Olmer Nationalsozialisten wurden beim Novemberpogrom Scheiben des Gotteshauses eingeworfen, der Betsaal und die Inneneinrichtung beschädigt, die Wohnung im Erdgeschoss geplündert.

Mitte des 18. Jahrhunderts wollte der Nieder-Olmer Jude Benedict in seinem Haus Gottesdienste abhalten. Das wurde ihm durch die Amtsvogtei verboten. Die Nieder-Olmer Juden gingen in der Folgezeit zum Gottesdienst nach Hahnheim oder Ebersheim. (Anmerk. 3) Eine eigene Nieder-Olmer Synagoge wurde erst 1858 gebaut, sie stand in der ehemaligen Judengasse, heutiger Name: Mittelgasse. Der Betsaal war fünf Meter lang und 3,5 Meter breit. Das Gebäude wurde 1938 verkauft und Anfang 1945 bei einem Bombenangriff zerstört. Die Gemeinde erinnert am ehemaligen Standort mit einer Gedenktafel an die Synagoge.

Seit wann es in Sörgenloch Synagogen gab, ist nicht bekannt. 1893 wurde im Auftrag des jüdischen Unternehmers Bernhard Wolf, er war Fruchthändler (Getreidehändler), in der Dörrgasse 7 eine neue Synagoge gebaut. Das Gebäude hatte eine Grundfläche von 65 qm. Der Bauplan, der auch die leicht erhöhte Empore für Frauen zeigt, existiert noch, das Gebäude nicht mehr. Es wurde bereits nach dem 1. Weltkrieg wegen der Auflösung der jüdischen Gemeinde verkauft und später abgerissen. Viele der Juden, die es in Sörgenloch seit dem 18. Jahrhundert gegeben hatte, waren nach Nieder-Olm und Mainz abgewandert, auch der Sohn des Synogogenbauherrn Bernhard Wolf, Heinrich. Heinrich betrieb mit seiner Frau Rosalie in Mainz in der Neuthorstr. 9 eine Weinhandlung, die er vom Vater übernommen hatte. In Mainz gehörte Heinrich und Heinrichs Schwester Frieda auch das Haus Leibnizstr. 15. Über das tragische Schicksal von Heinrich Wolfs Sohn Albert und Heinrichs Schwester Frieda informiert ein Artikel von Klaus Flick. (Anmerk. 4)

Aus mehreren der ehemaligen jüdischen Gemeinden in der Verbandgemeinde sind Synagogenordnungen erhalten, zum Beispiel die aus Stadecken aus dem Jahr 1845. Vorgeschrieben wird Stille während des Gottesdienstes, anständige Kleidung, Einsetzung des Vorsängers nur durch den Gemeindevorstand, während der Tora-Lesung darf niemand den Gottesdienst verlassen, das Mitsingen der Tora-Texte ist verboten und Kinder unter fünf Jahren dürfen nicht in die Synagoge. Ein Brief der jüdischen Gemeinde Essenheim aus dem Jahr 1874 an das damalige Kreisamt ist samt der Stimmzettel der Wahl zum Gemeindevorstand ebenfalls erhalten. Nichts verschwindet ganz. So wie die Gemeindevorstände gehörten die Religionslehrer und die Vorbeter zum Gemeindeleben. In Korrespondenzakten der jüdischen Gemeinde Essenheim mit dem Kreisamt sind mehrere Vorbeter und die 14 jüdischen Lehrer Essenheims von 1809 bis 1927 nahezu vollständig dokumentiert. Sie kamen aus Süddeutschland, dem Saarland oder dem heutigen Polen. Einige heirateten Frauen aus dem Dorf und blieben im Ort.


Friedhöfe

Auch jüdische Friedhöfe gibt es  in der Verbandsgemeinde noch. In Nieder-Olm ist der jüdische Teil des christlichen Friedhofs. Der jüdische Friedhof Ober-Olm liegt am Ortsrand, ebenso wie die jüdischen Friedhöfe von Sörgenloch, Essenheim und der größte jüdische Friedhof der Verbandsgemeinde, der jüdische Bezirksfriedhof in Jugenheim, der Begräbnisplatz der Juden aus Essenheim (bis November 1877), Jugenheim, Nieder-Saulheim (bis 1926), Partenheim, Stadecken und Vendersheim war. Diese Gemeinden hatten, unabhängig von den politischen Verwaltungseinheiten, auch eine Friedhofsbruderschaft gebildet, die sich um die Bestattungen und soziale Angelegenheiten  kümmerte. Der Jugenheim Friedhof mit den ältesten jüdischen Gräbern in der Verbandsgemeinde wird zur Zeit wissenschaftlich erforscht. Allen Friedhöfen ist gemeinsam, dass sie, auch noch nach 1945, geschändet wurden. Einige sogar mehrfach.

Einen mit dem Jugenheimer Begräbnisplatz vergleichbaren jüdischen Friedhof muss es in Sörgenloch gegeben haben. Er ist auf einer Karte aus dem 17. Jahrhundert abgebildet. (Anmerk. 5) In einem Artikel in der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Männergesangsvereins Sörgenloch heißt es, dieser östlich der Gemarkung gelegene Friedhof sei drei Morgen (7.500qm) groß gewesen. Er soll als Begräbnisort für mehr als 30 jüdische Gemeinden gedient haben und bis 1850 genutzt worden sein. Im Boden seien noch Grabsteinfragmente zu finden. Die Existenz dieses Friedhofs ist nicht unwahrscheinlich, aber bisher nicht wissenschaftlich belegt.


Familien

Jüdische Namen gibt es - mit festen Vor- und Zunamen - erst seit Ende 1808 auf Veranlassung Napoleons. Von diesem Zeitpunkt an lassen sich Familienstrukturen problemlos rekonstruieren.

Viele Familien in Essenheim hießen Goldmann, Krieger,  Lehmann, Mayer, Stern oder Urnstein. Typische Jugenheimer Namen waren Blatt, Teutsch bzw. Deutsch, Haas, Müller, Urnstein, Vogel und Wolf. In Klein-Winternheim lebte nur die Familie Abraham, in Nieder-Olm lauteten die häufigsten jüdischen Namen Baum, Deutsch, Goldschmitt, Kramer, Mayer, Neumann und Schlösser. In Ober-Olm dominierten die Namen Abraham und Mayer, in Sörgenloch waren es Deutsch, Michel, Schlösser und Wolf. In Stadecken waren es die Namen Haas und Neumann.
 

Die Familie Deutsch war in fünf Orten der Verbandsgemeinde verankert. Zwei Söhne des Jugenheimer Ehepaars Jakob Teutsch und Theresia Lehmann, die aus Essenheim stammte, siedelten sich in Nieder-Olm bzw. in Sörgenloch an. Jacob Teutsch hieß vor 1808 Elkan Salomon. Er gehörte zu einer der ältesten jüdischen Familien in Jugenheim und lebte dort im heutigen Schanzenkorb 5.  Er hatte gut am Handel mit Napoleons Armee verdient. Sein Sohn Salomon nannte sich Deutsch. Er war ursprünglich Ellenwarenhändler und heiratete die Nieder-Olmer Handelsfrau Sara Neumann. Das Paar hatte fünf Kinder. Zwei Söhne, Bernhard und Nathan, betrieben mit dem Vater eine Fettsiederei. Sie verarbeiteten Häute, Därme und anderen Schlachtabfälle und handelten damit. In der Siederei hergestellt wurden Leim, Gelatine, Fettbasen für Seifen und Talglichter sowie Knochenmehl als Basis für Dünger. 

Salomons Bruder Elias, auch er änderte den Namen später in Deutsch, lebte in Jugenheim, bis er Soldat in Napoleons Armee werden musste. Aus seinem in einem französischen Militärarchiv erhaltenen Wehrpass geht hervor, dass Elias (Eli) Teutsch Schuhmacher war. Auch sein Aussehen wird beschrieben. Er war 1.61 Meter groß, hatte ein ovales Gesicht, runde Augen, eine große Nase, einen kleinen Mund und ein langes Kinn. Seine Haare und Augenbrauen waren kastanienfarben. Besondere Kennzeichen hatte er nicht. Er wurde am 12. April 1813 eingezogen und Schütze in der 1. Kompanie des 3. Bataillons im 39. Infanterieregiment. Am 26. August 1813 kam er verletzt ins Dresdner Krankenhaus und war vom 26. Dezember 1813 an Kriegsgefangener.

Elias Deutsch wurde am 3. Oktober 1814 entlassen und kehrte am 11. Oktober nach Jugenheim zurück, ging dann nach Sörgenloch, heiratete Barbara Wolf und hatte mit ihr zehn Kinder. Er war Handelsmann. Seine letzen Lebensjahre verbrachte er mit seiner Frau wieder in Jugenheim. Dort handelte er mit Honig, Wachs und Kerzen. Er ist in Jugenheim begraben. Auch sein Sohn Michael zog nach Jugenheim, heiratete dort zwei Mal und verdiente sein Geld als Wirt. Sein Spitzname war "Schnapsmichel".
Eva Deutsch aus Nieder-Olm, die Tochter von Joseph Deutsch und Henrietta geb. Metzger, die Enkelin von Salomon und Sara Deutsch, heiratet 1878 Michael Mayer aus Ober-Olm. Ihr Schicksal ist nicht recherchiert. Pauline Deutsch,  ebenfalls Enkelin von Salomon und Sara Deutsch und Tochter des Metzgers Jacob Deutsch und von Barbara geb. Heilbronner, war die Witwe von Isidor Baum. Ihr gelang am 23.07.1938 die Flucht in die USA. Das gelang Salomon und Sara Deutschs Urenkelin Georgine nicht. Sie wurde 1941 in Litzmannstadt ermordet.


Vereine

In allen Gemeinden waren Juden in Vereinen engagiert. Sei es bei der Freiwilligen Feuerwehr, in Fastnachtsvereinen wie in Nieder-Olm oder in Jugenheim, in Gesangsvereinen, Turn- und Sportvereinen, im Radsportverein Ober-Olm, in Theatergruppen oder Junggesellenvereinen, überall waren Juden Mitglieder, oft sogar Gründungs- oder Vorstandsmitglieder. Gründungsmitglieder des Nieder-Olmer Soldatenvereins waren beispielsweise, Isidor Baum, Max Kramer und Bernhard Deutsch. Der war auch der erste Kassenwart des Nieder-Olmer Turnvereins 1893.


Erwerbsleben

Juden benötigten am Anfang des 19. Jahrhunderts Gewerbepatente, besondere Genehmigungen um einen Beruf ausüben zu dürfen. Meist waren sie als Händler tätig. Sie handelten mit Eisen, Vieh, vor allem mit Kühen und Pferden. Aus Geschäftsbüchern christlicher Händler lässt sich ersehen, dass z.B. Sattler von verschiedenen jüdischen Händlern Leder oder Rosshaare zum Füllen von Sätteln oder Sesseln  bezogen. Oft wurde von Haus zu Haus verkauft, später in Ladengeschäften wie dem von Jacob Mayer ll aus Ober-Olm, das 1893 geplant wurde. Aus Urkunden ist zu entnehmen, was Geschäftsgegenstand jüdischer Händler in der Verbandsgemeinde war. Sie waren Trödler (Wiederverkäufer), handelten mit Stoffen (Ellenwaren), mit Textilien, Accessoires , Kurz- und Manufakturwaren wie die Gebrüder Kramer aus Nieder-Olm oder mit Glas und Geschirr. Sie waren Frucht-, also Getreide- und Futterhändler wie die Gebrüder Stern aus Essenheim, sie waren Immobilienmakler und sie verkauften Lotterielose und Tabakwaren ebenso wie Lebensmittel (Spezereien), Kolonialwaren und Gemischtwaren.

In Ober-Olm handelte Benno Stern in der Oberen Mahlgasse mit Weiss- und Wollwaren, außerdem mit Vereinsbedarf. Sein Geschäft war eine Verkaufsstelle für die Firma Jaques Hermann in Mainz. Benno Stern wurde am 10. November 1938 in der Pogromnacht festgenommen und im KZ Buchenwalt inhaftiert. Dort wurde er umgebracht.

Anfang des 20. Jahrhunderts betrieb Leopold Klein in Nieder-Olm eine Brennerei, einen Baustoffhandel und eine Tankstelle. Über den Handel mit Häuten, Därmen, Tierhaaren und verarbeiteten Schlachtabfällen wurde schon berichtet. Eine besondere Rolle spielte der Weinbau. Juden aus allen Orten der Verbandsgemeinde waren sowohl Winzer als auch Weincommissionäre und Händler. Große Weinhandlungen von Juden, die aus der heutigen Verbandsgemeinde stammten, gab es in Mainz, Groß-Gerau, Ingelheim und Wiesbaden.  Mit Weinhandel kam der aus Jugenheim stammende Leopold Vogel zu erheblichem Wohlstand. Sein ehemaliges Wohnhaus in Wiesbaden zeugt davon.

Bei den von Juden ausgeübten Handwerksberufen dominierten die Metzger, es gab in der Region aber auch Schuhmacher, Buchbinder und Spengler. In Nieder-Olm gab es eine von einem Juden aus Breslau betriebene Konditorei mit Café. Zu den Unternehmern zählt die Familie Abraham, die zunächst in Klein-Winternheim mit Düngemitteln, Saatgut und landwirtschaftlichen Bedarftsartikeln handelte, dann in Mainz-Gustavsburg eine Chemische Fabrik betrieb. Das Unternehmen hatte u.a. Sozialräume für 60 Mitarbeiter bauen lassen. Es wurde 1941 erzwungenermaßen durch die chemischen Werke Albert in Amöneburg übernommen. 

Einige Berufe fallen aus dem Raster. Es gab auch jüdische Knechte, Anfang des 20. Jahrhunderts auch Verwaltungs- und Bankbeamte. Sehr ungewöhnlich ist der Beruf von Friedrich Michel aus Sörgenloch. Er war "Hühneraugenoperateur".

Auch die jüdischen Lehrer verdienen eine besondere Bemerkung. Sie unterrichteten jüdische Kinder in allen Orten der Verbandsgemeinde. Anfang des 19. Jahrhunderts brauchten sie Pässe, um von den Heimatorten an die Arbeitsorte zu reisen. Wie die Gehaltsabrechnung des Lehrer Hermann Golding aus Essenheim zeigt, er unterrichtete auch in Stadecken, war das Jahresgehalt nicht üppig. Kein Lehrer kam aus dem Ort, in dem er unterrichtete.

Es gab auch berufstätige Frauen. Besonders zum Anfang des 19. Jahrhunderts werden in Dokumenten immer wieder Händlerinnen erwähnt, etwa Sara Deutsch geb. Neumann aus Nieder-Olm oder Carolina Michel geb. Wolf aus Sörgenloch und Judith Mayer aus Essenheim. Auch die Spezereihändlerinnen Henriette Neumann, Ehly Mayer und Mina Neumann aus Stadecken werden erwähnt. Paulina Mayer war Verkäuferin in Essenheim und Frieda Wolf arbeitete als Haushälterin in Sörgenloch und Nieder-Saulheim. Außerdem gab es in allen Orten jüdische Dienstmägde.

Aus Nieder-Olm und Stadecken kamen jüdische Rechtsanwälte, die später in Mainz arbeiteten. (Bild 46) Mit dem Schicksal des am 17.12.1897 in Stadecken geborenen Rechtsanwalts Alfred Haas hat sich Tillmann Krach beschäftigt. (Anmerk. 7)  Der Sohn des Stadecker Metzgers Heinrich Haas und seiner Frau Mina, die aus Hahnheim stammte, wuchs in dem Haus auf, in dem sich die letzte Stadecker Synagoge befand. Er machte 1913 seinen Schulabschluss an der höheren Bürgerschule in Ober-Ingelheim und verhinderte als Referendar im Dezember 1923 den Sturm von Separatisten auf das Rathaus in Ober-Ingelheim. Er konnte 1932 noch den Verkauf seines Elternhauses mit der Synagoge regeln, bis ihm, wie so vielen, am 07. April 1934 durch die Nationalsozialisten die Zulassung entzogen wurde. Jüdische Geschäfte wurden bereits seit 1933 boykottiert, der Druck wurde immer stärker. Mit den Nürnberger Gesetzen vom 15. September 1935 wurden Juden ihrer Rechte beraubt. Es gab Aufenthaltsverbote, Berufsverbote, Strafsteuern und das Verbot, Christen zu heiraten.


Judenfeindlichkeit

Der Nationalsozialismus kam nicht über Nacht. Lange sah es so aus, als wäre jüdisches Leben in Deutschland und in der Verbandsgemeinde möglich. Man feierte in Gaststädten gemeinsam Feste, etwa das Tora-Fest oder das Laubhüttenfest, auch in Nieder-Olm gab es regelmäßig von Juden organisierte Bälle, auf denen christliche Kapellen spielten. (Anmerk.8)  

Aber bereits in den 30erJahren des 19. Jahrhunderts wurde in Jugenheim ein jüdisches Haus bis auf die Grundmauern zerstört, 1848 gab es einen erfolglosen Brandanschlag, in der folgenden Nacht wurde auch dieses Haus demoliert. Die Vorfälle wiederholten sich 1849. (Anmerk. 9) 

Zu religiöser Intoleranz und judenfeindlicher Agitation durch politisierende Pfarrer kamen Sozialneid und Verschwörungstheorien hinzu.

Zusammen mit dem nach der Reichsgründung 1871 schnell wachsenden Nationalismus entstand so eine brisante Konstellation, in der sich die  Antisemiten radikalisierten. Ihnen ging es um die Wiederherstellung der Machte der Kirchen und der Dominanz konservativer Kräfte. Juden verkörperten das Feindbild des Liberalismus. (Anmerk. 10)  

Beschädigungen an Häusern, Synagogen, Äckern, Weinbergen und Obstplantagen gab es in mehreren Orten der Verbandsgemeinde. In Stadecken waren die Übergriffe so massiv, dass die Gemeinde eine Sicherheitswache zusammenstellen musste.

Drohungen und Beleidigungen gab es auch 1881 in Nieder-Olm. Zum Fastnachtsumzug gehörte ein Wagen mit Fallbeil, der vor jüdischen Häusern hielt und Figuren köpfte, die den Bewohnern nachgebildet waren. Die Verantwortlichen wurden angezeigt und verurteilt. Nach öffentlichen Auftritten von Antisemiten kam es immer wieder zu Übergriffen. Fenster jüdischer Häuser und Geschäfte wurden zerstört, es gab einen Sprengstoffanschlag auf das Haus von Elias Bender in Nieder-Olm, einen Brandanschlag auf die dortige Synagoge und Sprengstoffanschläge mittels mit Pulver gefüllten Holzscheiten auch in Stadecken. Auf Flugblättern, in Zeitungen und Reden wurde gegen Juden gehetzt. Viele Juden verließen mit ihren Familien schon vor dem Jahr 1900 die Orte der Verbandsgemeinde. Die Teilnahme von Juden am 1. Weltkrieg änderte nichts. Schon lange vor 1933 dominierten in mehreren Orten der Verbandsgemeinde die Nationalsozialisten auch bei Wahlen. In mehreren Orten sind die Mitgliederlisten der NSDAP erhalten. Es gibt etliche Mitgliedernummern unter 160 000.

1933, mit der Machtübernahme Hitlers, wurde durch den propagandistischen Druck, durch Kauf- Handels- und Berufsverbote für Juden und durch die zunehmenden Übergriffe der Knüppelgarde der NSDAP, der SA, das Leben für Juden in den Dörfern der Verbandsgemeinde unerträglich.

Wer konnte, floh ins Ausland. Häuser mussten verramscht werden, wie das der Familie Forst in Jugenheim. Arthur Forst wurde der "Rassenschande" beschuldigt" und kam mehrere Monate in Haft. Im Strafverfahren stellte sich heraus, dass es sich um eine falsche Anschuldigung gehandelt hatte. Er kam frei, seine Frau und seine Tochter waren bereits nach Mainz zwangsumgesiedelt worden. Das Haus wurde weit unter Wert verkauft. Wie allen Juden, die Deutschland verließen, wurde ihnen eine Fluchtsteuer abgenötigt. Die Familie Forst überlebte in den USA.

Die meisten der Landjuden, die nach dem Terror des Novemberpogroms 1938  in "Judenhäusern" , z.B. in Mainz, zusammengepfercht wurden, starben wie die Familie Nachmann aus Nieder-Olm in Vernichtungslagern. (Anmerk. 11)


Hinweise

Wer Details über die Juden in der Verbandsgemeinde erfahren möchte, sei für Nieder-Olm auf die Veröffentlichung von Peter Weisrock über die jüdische Gemeinde Nieder-Olm hingewiesen. Sie ist detail- und kenntnisreich und bietet viele Dokumente zum jüdischen Leben im Ort, außerdem enthält sie eine umfangreiche Sammlung von Zeitungsausschnitten, die den Nazi-Terror gut dokumentiert. Sie zeichnet auch die NS-Struktur im Ort nach und benennt die Täter:

  • Peter Weisrock, Elmar Rettinger, Anton Weisrock: Die jüdische Gemeinde von Nieder-Olm, Selbstverlag Peter Weisrock, Nieder-Olm, 1. Auflage 1988, 4. Auflage 2017

Das gilt ebenso für die herausragende Arbeit von Christian Müller über die Novemberpogrome in der Region:

  • Müller, Christian: Die Novemberpogrome in rheinhessischen Landgemeinden, Worms-Verlag, Worms 2022

Details über das jüdische Leben in Jugenheim und den dortigen Nazi-Terror enthält mein Buch über die 500-jährige jüdische Geschichte des Ortes:

Heribert Schmitt aus Ober-Olm hat 2005 in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Radfahrervereins Ober-Olm die Spuren jüdischen Lebens im Ort nachverfolgt.

Sehr lesenswert ist auch die Veröffentlichung von Monika Hoffmann zu Klein-Winternheim:


Dank

Bei Monika Hoffmann, Heribert Schmitt, Peter Weisrock, Gottfried Kneib (Zornheim/Bad Sobernheim) und Stefan Mossel (Essenheim) möchte ich mich herzlich für die gute Zusammenarbeit und den intensiven Informationsaustausch bedanken. Alle haben mir ihr Recherchematerial uneigennützig zur Verfügung gestellt.


Schlussbemerkung

Mir sei noch eine persönliche Bemerkung gestattet. Bisher gibt es nur Privatpersonen, die versuchen, den Nachkommen der Überlebenden die Geschichte ihrer Familien zurückzugeben. Systematisiert und koordiniert ist diese private Forschung nicht. Wenn alle Institutionen und Gebietskörperschaften, in denen Juden gelebt haben, die Versuche der Rekonstruktion jüdischen Lebens und seiner Vernichtung organisatorisch und finanziell unterstützen würden, wäre der Verlust, der der Region entstanden ist, in jedem Ort deutlich sichtbar. Das kann helfen zu verhindern, dass sich ein vergleichbarer Kulturbruch wiederholt.


Anmerkungen

Anmerkung 1 – LA Speyer, A 24, Dokument 3957
Anmerkung 2 – LA Speyer, U296, Nr. 130 und Nr. 199, Rechnungsbücher 1881, 1884 und 1890
Anmerkung 3 – Tapp, Berthold: Die israelitische Gemeinde Ebersheim mit Harxheim und ihre Synagoge, BoD, Norderstedt 2014
Anmerkung 4 Moebus-Flick: Die Judenhäuser in Wiesbaden, Hermannstr. 26
Anmerkung 5 – Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Pläne und Risse 202
Anmerkung 6 – Hoffmann, Monika: Geächtet, geplündert, geflohen. Das Schicksal der Familie Abraham aus Klein-Winternheim und Ober-Olm, Klein-Winternheim 2018
Anmerkung 7 – Krach, Tillmann: Die Verfolgung und Ermordung Mainzer Anwälte jüdischer Herkunft, Mainzer Geschichtsblätter, Heft 12, Mainz 2000
Anmerkung 8 – Weisrock, Rettinger, Weisrock: Die jüdische Gemeinde von Nieder-Olm, Selbstverlag Peter Weisrock, Nieder-Olm, 4. Auflage 2017
Anmerkung 9 – Klein, Wolfhard: Juden in Jugenheim. Zur Erinnerung an eine 500-jährige Geschichte, Selbstverlag, Jugenheim 2020
Anmerkung 10 – Longerich, Peter: Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte, Siedler Verlag, München, 2021
Anmerkung 11 – Müller, Christian: Die Novemberpogrome in rheinhessischen Landgemeinden, Worms-Verlag, Worms 2022
 


Bildverzeichnis

Privatarchiv Heribert Schmitt: Bilder 1, 36
Fotoarchiv Wolfhard Klein: Bilder 2, 3, 4,5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 28,29, 31, 32, 34, 35, 41, 44, 45, 47, 48, 49, 50
Bodo Witzke: Bild 6
Gottfried Kneip: Bilder 19, 30
Peter Weisrock: Bilder 20, 33, 40, 46
Stefan Mossel: Bilder 27, 38
Yad Vashem: Bilder 39, 51, Fotoarchiv Nr. 14233342 und Nr. 14195171
Monika Hoffmann: Bilder 42, 43



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GRUSSWORT von Ralph Spiegler (Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nieder-Olm) 



DIE RETTUNG DES HAUSES BLÜM IN ZORNHEIM Der Heimat- und Geschichtsverein Zornheim und sein aktiver Denkmalschutz. Von Alban Reinhardt


WAS WOLLEN WIR AN UNSERE KINDER WEITER GEBEN?  Von Inge und Volker Eckert, Winzer-Ehepaar aus Klein-Winternheim, die das historische Rheinhessen lieben und sich für den Schutz der alten Dorfkerne einsetzen


NIEDER-OLM – GESCHICHTE, GEBÄUDE UND EIN KULTURELLES ZENTRUMVon dem Historiker Dr. Elmar Rettinger


VERLIERT RHEINHESSEN SEIN GESICHT?  Von Bodo Witzke, dem Fotografen der Fotoserie "Historisches Rheinhessen in der VG Nieder-Olm". Ein Blick in die rheinhessische Geschichte und Gegenwart, mit einer Hoffnung für die Zukunft.


LINKLISTE, LITERATUR UND MEHR:  Wenn Sie mehr wissen wollen, hier einige weiterführende Angebote